Die Substitution von petrochemischen Materialien durch solche, die aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen werden, ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Aus pflanzlicher Cellulose gewonnene Materialien sind vielversprechende Kandidaten für diesen Anwendungsbereich. Sie sind erneuerbar, reichlich vorhanden und weisen eine geringe Umweltbelastung auf.

Erfolgreiches Entwicklungsprojekt von Dätwyler und Empa
In der Gummiindustrie erhält mikrofibrillierte Cellulose (MFC) aufgrund ihrer hohen Steifigkeit, der Morphologie ihrer Fibrillen, ihrer geringen Dichte und ihrer mechanischen Eigenschaften viel Aufmerksamkeit. Sie hat damit ein hohes Potential, die Eigenschaften von Elastomermischungen zu verbessern. Es ist jedoch eine Herausforderung, MFC mit wasserabweisenden Elastomeren zu mischen. Zusammen mit dem Entwicklungspartner Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt der Schweiz) hat Dätwyler ein industrielles Verfahren zur Oberflächenmodifizierung von MFC entwickelt, um diese Herausforderung zu lösen.

Patentiertes Verfahren als Basis für industrielle Umsetzung
Erste Versuche sahen den Ersatz von petrochemischen Aramidfasern durch modifizierte MFC vor. Die Ergebnisse zeigen eine gute Kompatibilität zwischen dem MFC-Füllstoff und der Elastomermatrix mit starker Verstärkungswirkung, die sogar besser ist als jene, die mit herkömmlichen erdölbasierten Aramidfasern erreicht wird. Basierend auf diesen vielversprechenden Forschungsresultaten hat Dätwyler das Verfahren patentiert und wird in einer nächsten Phase an der Umsetzung für die industrielle Massenproduktion arbeiten. Die Entwicklung dieser neuartigen Füllstoffe auf Cellulose-Basis wird ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Nachhaltigkeit von Elastomerprodukten wie zum Beispiel Pumpenmembranen sein.